a little bit about...fashion illustration | Teil 1: Modezeichnen, Proportionslehre, Buchtipp

Wie man, denke ich, unschwer erkennen kann, liebe ich Mode und alles was dazu gehört. Dazu gehört für mich auch Modezeichnen oder Fashion-Illustration anfertigen- wie man es auch nennen mag. Schon seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit Faltenwürfen, den passenden Zeichenutensilien und der Suche nach den richtigen Proportionen. Heute möchte ich euch ein bisschen darüber erzählen und vielleicht bekommt der ein oder andere auch Lust Mode zu Papier zu bringen.
 
Vorweg, ich bin absolut kein Profi! Ich habe mir all mein Wissen selbst erlesen und beigebracht. Das, aber über viele Jahre hinweg und ich glaube, dass ich mittlerweile den ein oder anderen Tipp weitergeben kann und das heute auch gerne tun möchte. Da ich beim Schreiben bemerkt habe, dass das ganz schön viel ist, wird es zwei Teile geben. In dem heutigen Ersten soll es vor allem um Proportionslehre und meine Buch-/Internetseiten-Tipps fürs Modezeichnen gehen. Im Zweiten folgen dann meine liebsten Zeichenutensilien und etwas zu verschiedenen Kolorierungsstechniken.
 
Mich persönlich hat Mode schon immer fasziniert. Die Möglichkeit sich auszudrücken, abzugrenzen und sich nach Belieben zu verändern, finde ich großartig. Aus diesem Grund habe ich auch schon früh begonnen, meine eigene Mode zu entwerfen und mit der Nähmaschine umzusetzen. Einige wenige von denen findet ihr auch hier auf dem Blog. Doch, ihr kennt das bestimmt alle, im Alltagsstress fehlt oft die Zeit. So hatte ich immer unzählige Ideen, Skizzen und Entwürfe rumliegen, die ich nie umgesetzt habe. Damit das Design jedoch nicht ganz verloren ist, habe ich angefangen mich mehr mit der Gestaltung auf Papier zu beschäftigen. Ehrlich gesagt, hat mir das auch immer ein bisschen mehr Freude bereitet als der aufwendige Nähprozess.
 
Nach meinen ersten Skizzen und Entwürfen, die ich mit viel Mühe ganz besonders schön machen wollte, war ich sehr deprimiert. Den damaligen Anblick auf meinem Papier kennt sicher jeder aus dem Kunstunterricht. Menschen zeichnen ist halt gar nicht so einfach- Aliens oder andere unproportionierte Wesen sind doch irgendwie leichter. Doch ich wollte nicht aufgeben und habe mich mit Proportionslehre beschäftigt. Eine Grundlage, die meiner Meinung nach, wirklich wichtig ist und schnell zu deutlichen Verbesserungen verhilft.
 
Die Proportionen des Menschen habe ich mit einem Buch gelernt und geübt. Dieses möchte ich euch gerne vorstellen und wärmstens ans Herz legen. Mir hat es sehr geholfen und ich finde es auch deutlich besser als alle anderen Bücher, die ich übers Modezeichnen habe.
Proportionslehre kann man natürlich auch mit medizinischen Büchern über den Menschen oder anderen Zeichenbüchern lernen, aber der Vorteil an diesem ist, dass es aufs Modezeichnen ausgelegt ist. Da sich die Proportionen unterscheiden und in dem Buch auch noch viel über Faltenwurf, Formwahl usw. erklärt wird, finde ich es praktisch beides in einem Buch zu haben.
 
Das Buch heißt: Modedesign- Illustrationstechniken und ist von Naoki Watanabe im Stiebner-Verlag erschienen. In diesem Buch habt ihr einen Rundumschlag von allem Wichtigen. Angefangen mit den Grundlagen der Mode-Illustration, über Anzieh- und Kolorierungstechniken, bis hin zum Üben nach Kleidungsstücken. Ich habe gefühlt ein Jahr mit dem ersten Kapitel verbracht und immer wieder versucht Figurinen zu zeichnen und sie von den Proportionen anzupassen. Das Radiergummi war in dieser Zeit mein bester Freund.
Es dauert wirklich ein bisschen, bis man das Gefühl für Proportion gefunden hat, aber es kommt. Bei dem einen dauert es vielleicht ein bisschen länger, doch es gibt einige Tipps, die mir sehr geholfen haben.
 
Einige Tipps um die richtigen Proportionen zu finden
  1. Es hilft wirklich sich an die vorgegeben Proportionsangaben zu halten! Das heißt, ruhig mal den gezeichneten Kopf ausmessen (meist beziehen sich die Angaben auf die Kopfgröße) und alle anderen Längen und Achsen mit dem Lineal messen und einzeichnen. Zwar sehr anstrengend und nervig, aber es hilft ein Gefühl für die Figurine zu bekommen.
  2. Es ist nicht schlimm abzupausen oder abzuzeichnen! Ich habe am Anfang oft einfach Figurinen aus dem Buch abgepaust und denen meine Entwürfe "angezogen". Das hilft nicht nur ungemein der Motivation, denn endlich sieht eine Figurine mal gut aus, sondern auch wieder dem Gefühl für Form und Proportionen. Allerdings sollte man sich nicht daran gewöhnen, sondern immer weiter versuchen, selbst zu zeichnen.
  3. Linien durchziehen ist besser als stricheln! Ich weiß, das ist sehr schwierig und ich habe am Anfang ,teilweise heute noch, nur gestrichelt. Es scheint einfacher zu sein die Form zu finden, doch das Ergebnis wird immer unsicher wirken. Eine selbstbewusst durchgezogene Linie wirkt viel stärker, ordentlicher und sicherer, als viele kleine. Das wollte ich am Anfang auch nicht glauben, aber ein Dozent einer Modeschule, mit dem ich mal gearbeitet habe, hat mir den Tipp gegeben und er hat Recht!
  4. Löst euch vom Buch und der immer selben Pose! Das ist sicher ein Tipp für Fortgeschrittene, aber wenn man ein Gefühl für seine Figurine entwickelt hat, hilft es sich vom Buch zu lösen. Man sollte sich umschauen, wie andere Modeillustrationen anfertigen und einfach ausprobieren. Schließlich neigt man automatisch dazu seine Figurine und Stil stark an der des Buches zu orientieren. Doch das Ziel sollte ein eigener Stil sein. Also holt euch Inspirationen und traut euch an andere Posen ran. Auch, wenn das manchmal bedeutet, dass das ganze Üben von vorne losgeht.
 
Als letztes möchte ich euch noch einen Youtubekanal empfehlen, der einige Videos zum Modezeichnen bzw. dem anfertigen von Modeskizzen hat. Auf dem Kanal der AkademieRuhr findet ihr auch zu vielen weiteren "Zeichen-Themen" Videos, aber hier findet ihr die Playlist zu all denen über Modezeichnen. Mir haben die Videos geholfen intuitiver zu zeichnen und auch mal schnell dynamische Figuren aufs Blatt zu bringen.
 
Ich hoffe, der Beitrag hat vielleicht dem ein oder anderen geholfen oder sogar inspiriert selbst kreativ aktiv zu werden. Wenn das der Fall ist, wünsche ich euch ganz viel Spaß beim zeichnen und rumprobieren!
 






2 Kommentare

  1. Deine Zeichnungen auf dem ersten Bild schauen klasse aus :)
    Toll, dass du dich dafür so begeistern kannst.
    Ich glaube wirklich, dass der Post dazu anregt selbst mal Modezeichnen auszuprobieren.
    Allerdings bin ich leider nicht so eine große Künstlerin was zeichnen angeht ^^
    Ich lasse da (außer von Hand Lettering) lieber die Finger von.
    Trotzdem sehr inspirierender und anregender Post! Schade, dass er so wenig aufmerksam bekommen zu haben scheint.

    Alles Liebe, Maya von Mayanamo

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  2. Wow du hast wirklich Talent.
    Ich habe mich so oft an der Fashion Illustration probiert,
    aber es sit weitaus schwieriger als man denkt!
    Toll sehen deine Zeichnungen aus.

    alles Liebe deine Amely Rose schau dir gerne meinen London Vlog an

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